Magazin Notabene

Freiämter Kunsthappening

Von Mai bis Oktober gibt’s bei Murikultur ein Happening:
Das Freiämter Kunsthappening. Der Besuch wird zum Erlebnis werden. Kunst so richtig für jeden. Ein Gespräch mit Kurator Peter Fischer.

März 2021

  • Museum Caspar Wolf
  • Persönlich

Von der Stafette zum Happening. Warum?
Mit der Freiämter Kunststa­fette von 2019 wollten wir eine spezielle Reise durch die Freiämter Kunstszene machen: Wir haben ja nur die «Startläuferinnen» bestimmt. Diese haben den Stab dann weitergegeben und sich ausgesucht, wer «weiterläuft». Ein solches Konzept hat immer auch etwas Ausschliessendes. Das soll beim Freiämter Kunsthappening nun ganz anders sein.

Anders? Wie muss ich mir das vorstellen?
Dieses Mal sollen alle Zugang haben, denn es gibt viel Kunst im Freiamt. Wie viel, das sehe ich erst jetzt wirklich, wo doch sehr viele Bewerbungen hereingekommen sind. Ich möchte den Kunstschaffenden mit dem Happening ein Schaufenster geben – und das soll auch ein Fest sein. Wir wollen die Vielfalt wirklich zeigen; eine Fülle der Sinne. Naja, soweit das in diesen Zeiten möglich sein wird.

Wieviele Bewerbungen haben Sie denn bekommen?
Mehr als 50. Das liegt weit über unseren Erwartungen. Man weiss ja, dass es viele Kunstschaffende gibt, aber diese müssen auch bereit sein, sich auf ein solches Projekt einzulassen. Offenbar gibt es ein grosses Bedürfnis nach Öffentlichkeit. Das ist toll.

Wer war denn konkret eingeladen?
Die Ausschreibung richtete sich an Künstler*innen, die jetzt gerade hier im Freiamt leben. Aber auch an solche, die hier ihre Wurzeln haben: Vielleicht ist jemand hier aufgewachsen oder hat lange Zeit hier gelebt. Wichtig ist der Bezug zum Freiamt. Angesprochen haben wir professionelle und semi-professionelle Kunstschaffende. Ich habe das bewusst weit gefasst, denn es geht um die Vielfalt.

Jetzt mal ehrlich: Bildende Kunst ist elitär. Warum sollte ich als ganz normaler Mensch das Happening anschauen kommen?
Erstens: Weil Sie garantiert Kunst finden, die Ihnen gefallen wird. Es gibt für jeden Geschmack etwas. Zweitens: Wenn Sie offen dafür sind, hält das Kunsthappening auch Kunst mit Themen bereit, die Sie vielleicht nicht gerade erwartet hätten. Kunst, die berührt und zum Nachdenken anregt. Und drittens: Aus Solidarität mit den Kunstschaffenden. Sie sorgen für den Humus, den unsere Gesellschaft zum Gedeihen braucht. Und damit für Lebensqualität. Das verdient Anerkennung!