Als einer der ersten Künstler überhaupt, malte der Murianer Caspar Wolf (1735–1783) vor 250 Jahren die Welt der Alpen genau so, wie er sie mit eigenen Augen sah. Zusammen mit Naturforschern und Literaten durchwanderte er Hochtäler, bestieg Gletscher und erklomm Berge, um natürliche «Merkwürdigkeiten» wie Höhlen, bizarre Felsformationen oder Wasserfälle aufzuspüren und in Bildern festzuhalten.

Erst in den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde Caspar Wolf von der Kunstgeschichte wiederentdeckt und in Ausstellungen u.a. in Aarau, Düsseldorf und Basel als einer der bedeutendsten Künstler im Zeitalter der im 18. Jahrhundert beginnenden Aufklärung gefeiert.

Das neue Museum Caspar Wolf würdigt diesen grossen Schweizer Künstler nun mit einer speziell konzipierten Ausstellung – der umfassendsten permanenten Präsentation seiner Werkes überhaupt – und mit wechselnden Kabinettausstellungen zu verschiedenen Aspekten im Zusammenhang mit Caspar Wolf, seiner Kunst, seiner Zeit und seinen Themen.

Entdecken Sie in den neu hergerichteten historischen Räumen des im Jahre 1610 erbauten Singisenflügels das Leben und die Karriere eines einfachen Mannes aus Muri: die Lehrjahre in Süddeutschland, danach – zurück in der Heimat – die ersten Werke im Auftrag des Klosters Muri, die Erfahrungen in der damaligen Kunstmetropole Paris und schliesslich Wolfs Höhepunkte als Alpenmaler im Umkreis von Berner Gelehrten wie Albrecht von Haller oder Samuel Wyttenbach. Mit über 40 Gemälden und farbigen Werken auf Papier sowie rund 130 zumeist handkolorierten Originalgrafiken mit den Stichserien seiner berühmten Alpenbilder verfügt das Museum Caspar Wolf über eine der umfangreichsten Sammlungen von Werken dieses Künstlers. Diese werden durch zahlreiche Dokumente, Objekte und Vergleichsmaterialien auf anschauliche Weise angereichert.

Das neue Museum Caspar Wolf eröffnet zusammen mit dem Singisenforum im April 2019. Ein kombinierter Besuch mit den anderen Museumseinrichtungen von Murikultur und dem Kloster Muri wird sehr empfohlen.