Museum Caspar Wolf

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Wolf Wolf Wolf: 1 Künstler - 3 ganz unterschiedliche Bilder (03.06.2023 - 01 .04 2024)

Wolf Wolf Wolf: 1 Künstler - 3 ganz unterschiedliche Bilder



3. Juni 2023 - 1. April 2024

Im Zentrum der neuen Wechselausstellung im Kachelofenzimmer des Museum Caspar Wolf stehen eine Neuerwerbung und zwei neue Dauerleihgaben von Gemälden von Caspar Wolf. Sie zeigen drei ganz unterschiedliche Facetten des Murianer Ausnahmekünstlers: Den Abschluss seines frühen Schaffens unter dem Einfluss des Barock und des Rokoko im Kontext der Kunstszene in Paris um 1769, seine Pionierleistung für die Alpenmalerei sowie schliesslich seine Bedeutung hinsichtlich der Bildproduktion für die Bedürfnisse des im späten 18. Jahrhundert aufkommenden Tourismus. Wir präsentieren die drei Gemälde und erhellen ihre Kontexte mit weiteren Originalen und Dokumenten.

Vernissage
Samstag 3. Juni, 14.00 Uhr
Einführung in die Ausstellung durch den Kurator Peter Fischer mit anschliessendem Umtrunk

Rhonegletscher - quo vadis? - Eine Ausstellung im Kontext der GRAND TOUR CASPAR WOLF (08.08.2022 - 21.05.2023)

Rhonegletscher - quo vadis?

Eine Ausstellung im Kontext der GRAND TOUR CASPAR WOLF
08. August 2022 bis 21. Mai 2023

Die Sonderausstellung «Rhonegletscher - quo vadis?» nimmt ein zentrales Kapitel im künstlerischen Forschungsprojekt GRAND TOUR CASPAR WOLF auf, das Murikultur 2020 initiiert und im Sommer 2022 in einer Doppelausstellung im Singisen Forum und dem Kunsthaus Villa Wild gezeigt hatte. 

Zwanzig Kunstschaffende begaben sich auf die Spuren des bedeutenden vorromantischen Landschaftsmalers Caspar Wolf. An denselben Schauplätzen wie dieser richteten sie ihren Blick auf die sie umgebende Welt, wie sie sich heute - nach 250 Jahren - präsentiert, und hielten die Eindrücke in ihren heutigen künstlerischen Mitteln fest. 

Dabei zeigte sich, dass das Gletscherthema sich wie ein roter Faden durch das Projekt der GRAND TOUR CASPAR WOLF zieht. Heute erschreckt uns der Gletscher nicht mehr wegen seiner Unzugänglichkeit, sondern wegen seines Schmelzens. Er wird zum Sinnbid für die dramtatischen Folgen des menschengemachten Klimawandels. Dank der Bildzeugnisse von Wolf und anderen Künstlern sind die Zustände vieler Gletscher der Alpen seit 250 Jahren relativ präzis bekannt. Die Differenzen zu heute springen überdeutlich ins Auge.
 

Sonntag 7. Mai 2023, 14.00 Uhr
Vorgezogene Finissage «Rhonegletschter – Quo vadis?»
Filmscreening von «Auf dünnem Eis» 2020, Murianer Filmer Raphael Knecht im Gespräch mit Peter Fischer, Kurator Museum Caspar Wolf

Grand Tour Caspar Wolf (23.04.-07.08.2022)

GRAND TOUR CASPAR WOLF

23. April bis 07. August 2022

Esther Armrein/ Rosângela de Andrade, Steinhart (Keramik)

Caspar Wolf, Drachenhöhle bei Stans

George Steinmann, Blues for the Glaciers, Symbioses of Responsibility 2015. Foto: Tabea Reusser

Caspar Wolf, Engstlensee mit Jochpass, Titlis und Wendenstöcken

Caspar Wolf, La grosse pierre

Monika Müller, Gotthardluft

Andrina Jörg, Paranatur Gletsch

Georg Aerni; Grimsel

Brigitt Bürgi, Wolfsaugen

Jeroen Geel, Wolfs Tobel

Victorine Müller, Felswesen

Bruno Müller-Meyer, Schöllenen

Sadhyo Niederberger, Reading Caspar Wolf

Moritz Hossli, Periglazial

Nina Steinemann, Hospental

Caspar Wolf, Teufelsbrücke

Chantal Quéhen, Drachenhöhle

Véronique Zussau; Schwarzspiegel


Was verbindet uns heute mit dem künstlerischen Werk Caspar Wolfs? Wie hat sich unser Verhältnis zum Alpenraum verändert? Wer war Caspar Wolf? Wie hat er getickt, woran hat er sich abgearbeitet, welches war sein Elixier, was sein Geheimnis? Was erzählten seine Bilder damals und wie lesen wir sie heute?

Murikultur hat rund 20 Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich entlang einer Route durch die Zentralschweiz zu den Schauplätzen Caspar Wolfs zu begeben und mit diesen Fragen auseinander zu setzen. 
Das künstlerische Forschungs- und Ausstellungsprojekt wird unter der Leitung von Kurator Peter Fischer prozesshaft und im gegenseitigen Austausch mit allen beteiligten Kunstschaffenden entwickelt.

Sadhyo Niederberger dokumentiert das Projekt im Rahmen ihrer Wechselausstellung "
Reading Caspar Wolf" im Museum Caspar Wolf und schafft damit ein "Making of", welches bereits jetzt schon einsehbar ist und vertiefte Einblicke vermittelt. 

In Kombinatin mit den Originalbildern von Caspar Wolf eröffnet die Ausstellung nicht nur Einblicke in faszinierende Landschaften, sondern auch in unser Verhältnis zur Natur. 
Mit:
Georg Aerni, Esther Amrein, Rosângela de Andrade Boss, Brigitt Bürgi, Dario Cavadini, Jeroen Geel, Moritz Hossli, Andrina Jörg, Sara Masüger, Monika Müller, Victorine Müller, Bruno Müller-Meyer, Sadhyo Niederberger, Chantal Quéhen, Nina Steinemann (zusammen mit Corina Schwingruber Ilić und Claudia Schwingruber), George Steinmann, Andreas Weber, Véronique Zussau

Folgen Sie den Kultouristinnen und Kultouristen jetzt schon auf ihrer Reise zur Grand Tour Caspar Wolf auf www.diezukunftkuratieren.ch.

Vernissage: 
Samstag, 23. April 2022, 14 Uhr
Finissage:
Sonntag, 07. August 2022, 14 Uhr

Caspar Wolf. Ansicht des Lauterbrunnentals
Caspar Wolf Gespräche

03. April 2022, 11 Uhr

Das vermutlich einzige erhaltene, kürzlich wiederentdeckte Originalgemälde dieser Ansicht des Lauterbrunnentals von Caspar Wolf gelangt in die Sammlung des Museum Caspar Wolf.
Nach einer umfassenden Restaurierung ist das Bild nun erstmals in neuem-altem Glanz zu bewundern.


Der Restaurator Matthias Läuchli berichtet von seiner Arbeit an diesem Gemälde sowie über Caspar Wolfs Maltechnik, während der Kunsthistoriker Peter Fischer die Bedeutung dieses Motivs im Werk von Caspar Wolf einer aktuellen Betrachtung unterzieht.

Der Anlass findet im Singisen Saal statt.

Rückblick
Am Samstag, 11. September 2021 konnten sich die Besucher*innen auf die Suche nach Caspar Wolf begeben. Anlässlich der Murikultur Tage zeigten einige der Grand Tour Caspar Wolf Kunstschaffenden erste Arbeiten, die im Zusammenhang mit diesem Forschungs- und Ausstellungsprojekt entstanden.

Im Söriker Tobel, wo auch schon Caspar Wolf malte, konnte man auf einem kurzweiligen Rundgang Brigitt Bürgis «Wo ist der Wolf?» entdecken, Jeroen Geel beim Live-Malen über die Schulter schauen, auf die Suche nach Parasöriker Wolfsgewächse von Andrina Jörg machen, oder eine Live-Performance von Victorine Müller geniessen. Auftakt dieser Interventionen und Kunstaktionen im Söriker Tobel bildete eine Keramikskulptur von Dario Cavadini.

Sadhyo Niederberger: Reading Caspar Wolf (08.05.2021-05.04.2022)

Sadhyo Niederberger
READING CASPAR WOLF

8. Mai 2021 bis 5. April 2022

"Im Reusstal, wo ich aufgewachsen bin, gehören die Berge zur Kulisse des Alltags. Heute bin ich von diesem Anblick regelmässig überwältigt, als Kind war er normal. Nur an besonderen Föhntagen, dann, wenn die Alten über Kopfschmerzen und «Gsüchti» klagten, rückte das Alpenpanorama näher und schien zum Greifen nah." 


Die von der Aargauer Künstlerin Sadhyo Niederberger inszenierte Ausstellung READING CASPAR WOLF zeigt das «Making of…» der für das nächste Frühjahr geplanten Ausstellung «Grand Tour Caspar Wolf». Für dieses Projekt engagieren sich aktuell – rund 250 Jahr nach Caspar Wolf - 20 Künstler*innen aus der ganzen Schweiz und werfen einen ganz eigenen künstlerischen «Blick» auf bestimmte Schauplätze unserer Lebensumgebung und unserer Landschaften.

Was verbindet uns heute mit dem künstlerischen Werk Caspar Wolfs? Wie hat sich unser Verhältnis zum Alpenraum verändert? Wer war Caspar Wolf? Wie hat er getickt, woran hat er sich abgearbeitet, welches war sein Elixier, was sein Geheimnis? Was erzählten seine Bilder damals und wie lesen wir sie heute? Das sind Fragen, mit welchen sich die 20 Kunstschaffenden auseinandersetzen.

READING CASPAR WOLF integriert Erfahrungen, Kommentare und Artefakte der GRAND TOUR - Beteiligten. Das Archiv wächst in alle Richtungen, tönt (WHISPERING / Sounddesign Christian Kuntner) und gibt ab und zu den Inhalt einer Archivmappe frei. 


Anlässe:
Samstag, 19.06.2021, 14 Uhr
Reading Caspar Wolf
Einblicke in künstlerische Forschungsprozesse und Gespräche mit den an der Grand Tour Caspar Wolf beteiligten Kunstschaffenden.

Samstag, 11.09.2021, 13 - 17 Uhr
Auf der Suche nach Caspar Wolf: Kunstaktionen im Tobel bei Muri
Auftaktveranstaltung für die Grand Tour Caspar Wolf (2022)

Sadhyo Niederberger, READING CASPAR WOLF

GRAND TOUR CASPAR WOLF

23. April bis 7. August 2022

Die aktuelle Wechselausstellung ist ganz der GRAND TOUR CASPAR WOLF gewidmet und konzentriert sich auf eines der Hauptmotive in Caspar Wolfs Werk - dem Rhonegletscher. 
Der Raum zeigt eine Leihgabe aus dem Aargauer Kunsthaus: Der Rhonegletscher von der Talsohle bei Gletsch gesehen, gemalt 1778 von Caspar Wolf. Ihm zur Seite gestellt sind Arbeiten eines Zeitgenossen von Caspar Wolf nämlich Johann Heinrich Wüest und Werke von den zeitgnössischen Kunstschaffenden George Steinmann, Bruno Müller-Meyer und Andrina Jörg. 

Schwindel und Schrecken - Lust und Entzücken: Alpenrezeption 1700-1800
Die aktuelle Wechselausstellung widmet sich der Wahrnehmung der Alpen, die im 18. Jahrhundert mehrere Wandlungen erfährt. Drei ausgewählte Aspekte fungieren als Schlaglichter und geben anhand von Bild- und Buchbeispielen Einblick, wie Künstler und Forscher der Gebirgswelt begegneten.

Schlaglicht 1: Natürliche Theologie
Schon im ausgehenden 17. Jahrhundert verändert sich die Beziehung der Religion zur Naturforschung. Das damalige Weltbild wird von der Physikotheologie, auch Natürliche Theologie genannt, gezeichnet. Diese Geistesströmung prägt die Betrachtungsweise der Natur von 1680 bis 1730 und will mit Mitteln der Naturforschung die Existenz Gottes beweisen. Ein bekennender Physikotheologe ist der Naturwissenschaftler und Zürcher Stadtarzt Johann Jakob Scheuchzer. In seinen Schriften versucht er den Gottesbeweis durch die Naturwissenschaft zu erbringen.

Schlaglicht 2: Kunst trifft auf Naturwissenschaft
Caspar Wolf steht für das steigende Interesse der Landschaftsmaler an der forschenden Eroberung der Natur während der Zeit zwischen Aufklärung und Romantik. Im Berner Gelehrtenkreis um Albrecht von Haller kommt Wolf mit aktuellem Wissen in Kontakt und wird sich der Bedeutung der damals einsetzenden Vermessung der Natur bewusst. So fliessen wissenschaftliche Fakten sowie Messresultate in seine Malereien mit ein.  

Schlaglicht 3: Souvenirs
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts werden die Berge, insbesondere die Schweizer Alpen, zum Mittelpunkt eines neuen Interesses am Alpinismus und zum begehrten Bildmotiv. Die steigende Nachfrage des aufkommenden Tourismus nach Landschaftsdarstellungen wird in der Schweiz von Kleinmeistern wie Johann Ludwig Aberli, Gabriel Lory d. Ä., oder Niklaus Sprünglin bewältigt.

Die Wiederentdeckung Caspar Wolfs (April 2019-April 2020)

Die Wiederentdeckung Caspar Wolfs

Das Museum Caspar Wolf gedenkt zu seiner Eröffnung einigen Persönlichkeiten, die für die Verbreitung des Werks von Caspar Wolf einen wichtigen Beitrag geleistet haben.

So widmet sich die erste Wechselausstellung dem Murianer Kunsthistoriker und Galeristen Willi Raeber (1897–1976). Dessen Forschungen führen 1939 zum Auffinden vieler Werke Caspar Wolfs im holländischen Schloss Keukenhof und nach dem Krieg zur Wiederentdeckung des Künstlers. Raeber verfasst einen Werkkatalog, der 1979 vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft herausgegeben wird. Zur besseren Bekanntheit Caspar Wolfs tragen auch Ausstellungen in Aarau (1948), Basel (1980, 2014/15) und Düsseldorf (2009) bei. Sie bringen den hohen Stellenwert von Caspar Wolfs Schaffen für die Landschaftsmalerei des 18. Jahrhunderts ins Bewusstsein der europäischen Kunstgeschichte.

Willi Raebers Neffe, Josef Raeber (1923–2012), setzt sich für eine Caspar Wolf-Ausstellung an seinem Geburtsort ein. 1969 ist er Mitbegründer der Kulturstiftung St. Martin (seit 2011 Stiftung Murikultur). 1981 kann im ehemaligen Refektorium des Klosters Muri und ab 1997 im Gewölbekeller des Singisenflügels Muri ein Caspar Wolf Kabinett eingerichtet werden. Es ist das Verdienst weiterer engagierter Murianer wie Paul Beuchat, oder Martin Allemann, dass sich die Stiftung Murikultur heute einer der weltbesten Sammlungen von Werken von Caspar Wolf rühmen kann. Mit der Einweihung des Museum Caspar Wolf im April 2019 erfüllt sich nun ein lang gehegter Wunsch, nämlich dass der berühmteste Sohn Muris eine seiner Bedeutung angemessene Würdigung erhält.